Am 21. April 1920, also heute vor einhundert Jahren, wurde die „höhere Knabenschule des Amtes Linden-Dahlhausen“ im Gebäude der evangelischen Wilhelmschule (heute die Grundschule) zu Dahlhausen eröffnet.

 

Im Tagebuch des ersten Schulleiters Theodor Ernst ist wörtlich zu lesen: „Im Jahre des Heils 1920, am 21. April, morgens 8 Uhr wurde die höh. Knabenschule des Amtes Linden-Dahlhausen im Gebäude der evang. Wilhelmschule zu Dahlhausen in aller Stille eröffnet. Zum Leiter der Anstalt war vom Kuratorium, dessen derzeitiger Vorsitzender der Amtmann Falke ist, der Studienassessor Theodor Ernst, bislang am Städt. Gymnasium zu Dortmund tätig, einstimmig gewählt worden. Seine Mitarbeiter sind der Lehrer Neuhaus, der mit 13 Wochenstunden verpflichtet ist, und die beiden Religionslehrer, der ev. Pfarrer Neuhaus zu Dahlhausen u. der kath. Pfarrer Baumeister ebendort. Die Sexta, zunächst die einzigste Klasse, ist 45 Schüler stark, u. wird nach dem Lehrplane des Realgymnasiums alten Stiles unterrichtet. 30 Katholiken, 15 Protestanten. 82 Meldungen waren eingelaufen, doch zwangen die schlechten Prüfungsergebnisse zu strenger Sichtung. Vorerst ist die Anstalt noch nicht als höhere Lehranstalt im Sinne der Gymnasien, Realgymnasien u.a. anerkannt. Das Aufsichtsrecht steht der Regierung in Arnsberg, bezw. der Kreisschulinspection Gelsenkirchen-Hattingen zu. Die Amtsvertretung hat den Ausbau der Schule bis einschließlich Untersekunda beschlossen; es wird sich nun darum handeln, im Laufe dieses Jahres die öffentliche Anerkennung u. Unterstellung unter das Prov. Schulkollegium zu Münster zu erwirken; alsdann sind wir berechtigt, die Schule als Gymnasium od. Realgymnasium i.E. zu bezeichnen.“

 

Gerne würden wir in diesem Jahr an dieses Ereignis mit einer Fülle von Veranstaltungen und Projekten erinnern. Leider kann bereits der heutige Gedenktag nicht wie geplant gefeiert werden. Sowohl die morgendliche Versammlung aller Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer mit einer Erinnerungsfeier auf dem Schulhof, der ökumenische Gottesdienst am Nachmittag in der Lutherkirche als auch die geplante Neuaufführung der Revue von 1997 des pensionierten Kollegen Dr. Rainer Küster „Körner – Szenen aus einem Heldenleben“, aktuell gespielt von der Theaterarbeitsgemeinschaft der Oberstufe unter der Leitung von Bettina Ramhorst, fallen wegen der Corona-Krise aus.

 

Nun hofft die ganze Schulgemeinde, dass die große Festwoche, die von vornherein für die Zeit nach den Sommerferien (17.-22.08.2020) geplant war, stattfinden kann. Der offizielle Festakt zum 100-jährigen Bestehen der Schule soll für geladene Gäste am Freitag, den 21. August, um 11 Uhr in der Aula feierlich begangen werden. Schon jetzt haben die Schulministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Yvonne Gebauer, der Oberbürgermeister der Stadt Bochum, Thomas Eiskirch, und der Bezirksbürgermeister, Marc Gräf, ihr Kommen zugesagt.

 

Zu diesem Festtag wird die Schule eine Festschrift herausgeben, die sich mit Geschichte und Gegenwart der Schule beschäftigt.

 

Zumindest als erstes sichtbares Zeichen ist das neue, großformatige Logo der Schule, das für das Jubiläumsjahr von Kunstlehrerin Ilona Czaplinski, unter der Einbeziehung der Idee des Schülers Jan Huck, entworfen wurde, an der Außenfassade des Ostflügels zu sehen. Die Mittel dazu stellten dankenswerterweise der Schulträger und der Förderverein der Schule bereit.

 

gez. Bernhard Arens, Schulleiter