„Schule der Zukunft“
Seit dem Schuljahr 2016/17 engagiert sich die TKS im Rahmen des Netzwerkes „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“, einem gemeinsamen Angebot der für Schulen und Umwelt zuständigen Ministerien in Nordrhein-Westfalen. Ziel der „Schulen der Zukunft“ ist es, neue Ideen zu entwickeln und sich gegenseitig bei der Umsetzung von BNE (Bildung für eine nachhaltige Entwicklung) in der Praxis zu helfen. Ein besonderes Projekt besteht an der TKS schon seit mehreren Jahren in der sukzessiven naturnahen und einladenden Gestaltung des Schulgeländes.
Unter anderem beschäftigen sich mehrere Schüler-Arbeitsgemeinschaften mit verschiedenen Teilbereichen dieses Projektes. So konnten bereits einige Erfolge erzielt werden, anderes ist noch in der Umsetzung. Nachdem schon vor einigen Jahren der Schulhof mit natürlichen Kalksandsteinen eingefasst wurde, die für Schüler nicht nur Sitzgelegenheiten bieten, sondern Orte der Kommunikation darstellen, galt das Augenmerk zuletzt der Anlage und Pflege eines Schulgartens. Hier wurde besonders Wert darauf gelegt, dass die Schüler aktiv an der Gestaltung und Einrichtung des Gartens beteiligt wurden. So wurden die Bäume und Sträucher von den Schülern sowohl gespendet als auch selbst gepflanzt. Der Schulgarten ist zu einem beliebten Element des Unterrichts im Fach Biologie geworden und wird dabei stetig weiterentwickelt. Zuletzt haben die Schüler im Rahmen einer Projektwoche mit Unterstützung der Lehrkräfte ein großes Insektenhotel und eine Trockenmauer errichtet. Geplant sind der Anbau von Obstbäumen und die Ernte und Verarbeitung der Früchte.
Außerdem hat sich die Schulhof-AG mit der Neuanlage eines Heckenlabyrinthes, welches von den Kindern intensiv zum Spielen, Verstecken und Kommunizieren genutzt wird, beschäftigt. Auch hier wird die Pflege (Grünschnitt, Entfernen von Unkraut, Bewässerung, Säuberung u. a.) weitgehend von Schülern der AG durchgeführt.
Die naturnahe Gestaltung des Schulgeländes findet ihre Fortsetzung in der Ausstattung des Hofes mit passenden Spielgeräten. So konnten durch eine große Unterstützung des Fördervereins und externer Sponsoren einige aus Holz gefertigte Spielgeräte harmonisch in die Landschaft und bestehende Baumbestände eingepasst werden, u. a. eine Kletteranlage am Hang.
Vor allem in diesen Bereichen will sich die TKS auch in den nächsten Jahren besonders engagieren und für die Schüler ein angenehmes Umfeld auch außerhalb des klassischen Unterrichts schaffen, welches zu Bewegung in der Natur einlädt.
Projekt: Bewegte Schule „Aktiv Lernen“
„Darf ich mal zum Papierkorb und meinen Bleistift anspitzen?“ Diese Frage eines Schülers entsteht oft nur aus dem Wunsch, während des Unterrichts auf- stehen zu dürfen, sich Bewegung zu verschaffen, damit es ihm wieder etwas besser geht. Viele Kinder und Jugendliche brauchen körperliche Aktivität, um Stress abzubauen und um sich wieder konzentrieren zu können.
Durch den Einzug der modernen Medien in alle Lebensbereiche verbringen Schülerinnen und Schüler immer mehr Zeit sitzend im Klassenraum und auch zu Hause bei den Hausaufgaben und am Computer.
So fallen während des Unterrichts immer mehr Schüler auf, die nicht über einen langen Zeitraum ruhig sitzen können, deren Konzentration und Lernfähigkeit im Verlauf eines Schultages und auch im Verlauf einer Schulwoche radikal abnehmen. Da helfen auch gute Vorsätze auf Seiten von Schülern und Lehrern und auch gemeinsam verabredete Klassenregeln nichts mehr, wenn der Wille und die Bereitschaft zum Lernen zwar vorhanden, der Körper und die eigene Kraft aber ermüdet sind. Schlechte Noten und Versagensängste können die Folge sein.
Seit vielen Jahren weiß man, dass die Konzentration, der Wachheitsgrad und die Bereitschaft zum Lernen positiv beeinflusst werden, wenn man Schülern die Möglichkeit einräumt, ihre Sitzhaltung zu variieren oder aufzustehen, um eine veränderte Körperposition einzunehmen.
Stehpulte im Klassenraum
Um dieser Situation Rechnung zu tragen, hat sich die TKS entschieden, zunächst in den Klassen der Erprobungsstufe Stehpulte als zusätzliche Arbeitsmöglichkeiten für Schüler einzuführen. Dank großzügiger Spenden konnten wir dieses Vorhaben verwirklichen.
Zwei Stehpulte pro Klasse ermöglichen den Schülern, am Unterricht im Stehen statt im Sitzen teilzunehmen. Nach Erfahrungen der Falkschule in Hamm sind „bewegungsfreudige Schüler“ dann ruhiger; insgesamt wird in den Klassen konzentrierter gearbeitet und weniger gestört. Die Höhe der Stehpulte und die Neigung der Arbeitsfläche sind variabel, sie lassen sich von jedem Schüler an seine Bedürfnisse anpassen. Zu den Stehpulten gehören Fußkissen, die ohne Schuhe betreten werden. Sie entlasten den Rücken und motivieren zum aktiven Stehen. Dadurch wird der Kopf frei, der Körper entspannt sich und der Schüler kann besser den Unterrichtsanforderungen genügen.
Neugestaltung des Schulhofs
Zu Spiel und Bewegung lädt der im Frühjahr 2016 neu gestaltete Schulhof in besonderer Weise ein. Hier findet jedes Kind in den Pausen etwas für sich: In verschiedenen Bereichen können Ball gespielt, Kräfte gemessen oder die eigene Geschicklichkeit beim Klettern erprobt werden – ein schöner Ausgleich zum Klassenzimmer. So kommen die Kinder an der frischen Luft in Bewegung und starten im Anschluss zu neuen Auf- gaben bereit in die nächste Unterrichtsstunde.
Den Anstoß für die Neugestaltung gaben die Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen selbst. Nach ihrer Meinung gefragt, zeichnete sich ein deutliches Bild ab: Mehr anregende Spielmöglichkeiten sollten geschaffen werden, der Hof sollte auch etwas für die Jüngeren bieten. In der daraufhin gegründeten Schulhof-AG formulierten die Kinder ihre Bedürfnisse und entwickelten ihre Ideen zur Auswahl und Anordnung der Spielstationen auf dem Hof, Ideen, die vor allem dank der Unterstützung des Fördervereins umgesetzt werden konnten.