Am 11. Dezember 2024 besuchte der Erdkunde-Kurs der Einführungsphase im Rahmen der Unterrichtsreihe „Lebensgrundlage Wasser“ das Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum. Der Tag widmete sich einem zentralen Thema der Geographie: Hochwasser in Deutschland.
Bereits am Vormittag beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit der Frage, ob Hochwasser ein natürliches oder ein menschengemachtes Phänomen ist. Dazu erarbeiteten sie in einer Stationenarbeit verschiedene Aspekte dieses komplexen Themas. Eine Station untersuchte die Rolle des Klimawandels, insbesondere die Auswirkungen veränderter Niederschlagsmuster und steigender Temperaturen. An einer anderen Station stand der Einfluss von Flussbegradigungen durch den Menschen im Mittelpunkt. Die dritte Station widmete sich der Frage, wie Stark- und Dauerregen die Bodenbeschaffenheit verändern und dadurch die Entstehung von Hochwasser begünstigen können.
Die theoretisch gewonnenen Erkenntnisse konnten die Schülerinnen und Schüler anschließend direkt anwenden: Mit einem Hochwassermodell der Ruhr-Universität simulierten sie, wie die verschiedenen Faktoren zusammenwirken und zur Entwicklung von Hochwasser beitragen.
Am Nachmittag stand der Hochwasserschutz im Fokus. Anhand zweier deutscher Raumbeispiele wurden unterschiedliche Schutzkonzepte untersucht. So beschäftigte sich der Kurs mit der Wirksamkeit von Schutzmauern, die Hochwasser gezielt eindämmen sollen, sowie mit der Rolle von Retentionsbecken, die überschüssiges Wasser in kontrollierten Gebieten aufnehmen und so eine Überlastung der Flusssysteme verhindern. Auch hier bot das Hochwassermodell spannende Einblicke in die praktischen Auswirkungen der Schutzmaßnahmen.
Die Exkursion bot nicht nur eine spannende Gelegenheit, theoretische Inhalte praxisnah zu erleben, sondern ermöglichte den Schülerinnen und Schülern auch, ihre eigenen Gedanken und Verhaltensweisen kritisch zu hinterfragen. Gleichzeitig wurden durch die Experimente wissenschaftliches Arbeiten sowie die Reflexion und Kritik an Modellen trainiert.
Mit viel Spaß und Engagement kehrte der Kurs nach einem ereignisreichen Tag mit neuen Perspektiven und Erkenntnissen zurück. Ein herzliches Dankeschön gilt der Ruhr-Universität Bochum für die Möglichkeit, das Thema Hochwasser auf so anschauliche und praxisnahe Weise zu erforschen.