Hausaufgabenkonzept

Das im letzten Schulprogramm formulierte Ziel eines einheitliches Hausaufgabenkonzeptes, das detailliert und verbindlich den Umgang mit Hausaufgaben an der TKS regelt, konnte für die Sekundarstufe I erreicht werden. Dieses von der Schulkonferenz beschlossene Konzept dient als Grundlage der Hausaufgabenpraxis. Zu Beginn des Schuljahres 2015/16 wurde es dem neuen ministeriellen Runderlass gemäß leicht modifiziert. Beobachtungen und gewonnene Erfahrungen werden in regelmäßigen Abständen evaluiert und zwischen den Fachgruppen ausgetauscht.

1. Sinn und Zweck von Hausaufgaben

Hausaufgaben unterstützen die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler. Unterricht und Hausaufgaben sind nicht getrennte Bereiche, sondern sinnvoll miteinander verbunden und sie ergänzen sich gegenseitig.
Hausaufgaben unterstützen das Lernen in der Schule und sollen den Unterricht

  • ergänzen,
  • weiterführen,
  • vorbereiten,
  • nachbereiten.

Hausaufgaben sind dazu da, etwas

  • zu wiederholen und einzuprägen,
  • zu vertiefen und zu erweitern,
  • nachzuschlagen und zu klären,
  • auszuprobieren und zu üben,
  • in neuen Situationen anzuwenden,
  • eigenständig zu erarbeiten.
2. Arten von Hausaufgaben
  • terminierte Pflichtaufgaben (zu einem bestimmten Termin),
  • laufende Aufgaben (Wiederholung / Lernen von Vokabeln etc.),
  • Aufgaben, die in der Eigenverantwortung der Schüler liegen (z. B. Nachschlagen unbekannter Begriffe, vertiefende Internetrecherchen oder Vorbereitung auf Klassenarbeiten).
3. Umfang von Hausaufgaben
  • Es wird sichergestellt, dass die Schülerinnen und Schüler an Tagen mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht, an Wochenenden sowie an Feiertagen keine Hausaufgaben machen müssen.
  • Hausaufgaben sollen so bemessen werden, dass sie, bezogen auf den einzelnen Tag, in folgenden Arbeitszeiten erledigt werden können:
    • für die Klassen 5 – 7 in 60 Minuten
    • für die Klassen 8 – 10 in 75 Minuten
  • Da die Bearbeitung von Hausaufgaben bei jeder Schülerin/jedem Schüler individuell unterschiedlich lang dauert, stellen diese Angaben nur Richtwerte dar.
  • Hausaufgaben können ggf. innerhalb einer Klasse auch differenzierende oder arbeitsteilige Aufgaben enthalten.
  • Die Hausaufgabenmenge im Anschluss an eine Doppelstunde entspricht nicht der doppelten Menge an Hausaufgaben nach einer Einzelstunde.
  • Über die Ferien werden keine Hausaufgaben erteilt (Ausnahme: Das Lesen von Lektüre nach Absprache der Fachlehrer der betroffenen Fächer).
4. Aufgaben von Schülern, Eltern und Lehrern

Um den Sinn und Zweck von Hausaufgaben optimal zu erfüllen, sollten sowohl die Schüler als auch die Eltern und die Lehrer ihren Teil beitragen:

4.1 Aufgaben der Schüler

Die Schülerinnen und Schüler

  • notieren sich die Aufgaben im Hausaufgabenheft.
  • beachten genau die Aufgabenstellung.
  • haben Mut zum Nachfragen.
  • wählen eine klare, eigene Zeiteinteilung.
  • führen sorgfältig Heft und Mappe.
  • lösen die Hausaufgaben selbständig, d. h. ohne fremde Hilfe, in angemessener Zeit.
  • lernen Vorgänge selbst zu organisieren.
  • lernen Arbeitstechniken und Arbeitsmittel selbst einzusetzen.
  • trainieren Problemlösestrategien.
  • können mit Hilfe der Hausaufgaben ihren Wissensstand und Lernerfolg kontrollieren.
  • bereiten Klassenarbeiten nach einem Zeitplan vor.
  • sind verpflichtet, fehlende Hausaufgaben dem Fachlehrer vor Beginn der Unterrichtsstunde zu melden.
  • sind verpflichtet, bei dem Fachlehrer Erkundigungen über die z. B. aus Krankheitsgründen versäumte Unterrichtsstunde einzuholen.
  • holen fehlende Hausaufgaben unverzüglich nach und legen sie in der nächsten Stunde unaufgefordert vor („Bringeschuld“).
  • müssen ggf. bei mehrfach fehlenden Hausaufgaben (ohne akzeptable Entschuldigungen) zu einer von dem Fachlehrer festgelegten Zeit die Aufgaben in der Schule nachholen.
4.2 Aufgaben der Eltern

Die Eltern geben ihren Kindern so wenig Hilfe wie möglich, aber so viel Hilfe wie notwendig und lassen sie möglichst selbständig arbeiten. Sie

  • sichern eine angemessene heimische Lernatmosphäre, z. B.:
    • ruhiger, bequemer, heller, aufgeräumter Arbeitsplatz
    • Vermeidung von Ablenkungen wie Smartphone, Fernsehen, Computerspiele, laute Musik
  • ermöglichen Unterstützung (z. B. Duden, (Fremdwörter-)Lexikon, Internet, Atlas).
  • tragen Hausaufgaben – aber auch Pausen – als festen Bestandteil in den „Terminkalender“ der Kinder ein.
  • unterstützen die Selbstständigkeit der Kinder (Tipps und kleine Hilfestellungen sind erlaubt, aber die Kinder sollten nach Möglichkeit die Arbeitsaufträge selbst umsetzen).
  • planen die rechtzeitige Vorbereitung von Klassenarbeiten in den ersten Lernjahren gemeinsam mit dem Kind.
  • zeigen Interesse, Zuwendung und Unterstützung vor allem im Sinne des Ermutigens. Sie motivieren z. B. durch Lob für die vollständige und saubere Erledigung der Hausaufgaben sowie für die Ausdauer bei den Hausaufgaben.
  • vermeiden die Kontrolle im Sinne von Verbesserungen, um Lehrkräften Einblick in den Lernstand des Kindes zu ermöglichen.
  • unterstützen ggf. in den ersten Lernjahren beim abendlichen Packen der Schultasche.
  • nehmen bei anhaltenden Schwierigkeiten Rücksprache mit den Lehrkräften.
4.3 Aufgaben der Lehrer

Die Lehrerinnen und Lehrer

  • erteilen Hausaufgaben, die im sinnvollen Zusammenhang (inhaltlich und methodisch) mit dem Unterricht stehen und die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler unterstützen.
  • wählen klare, eindeutige, gut durchdachte Formulierungen.
  • schreiben die Hausaufgaben an die Tafel.
  • tragen sie ins Klassenbuch zu dem Termin ein, zu dem sie fertigzustellen sind.
  • kontrollieren und besprechen die Hausaufgaben grundsätzlich.
  • geben hilfreiche Rückmeldungen zu Ergebnissen. Dies kann geschehen bei der Ergebnisbesprechung / Ergebniskontrolle
    • mit der ganzen Klasse
    • in Partnerarbeit bzw. Kleingruppen
    • mit Hilfe von Lösungsblättern
    • in Einzelgesprächen mit dem Lehrer
    • mit stichpunktartiger Heftkorrektur
    • mit mündlicher Überprüfung.
  • zensieren die Hausaufgaben nicht, jedoch fließen Unterrichtsbeiträge auf der Basis von Hausaufgaben in die Note für die sonstigen Leistungen ein.
  • berücksichtigen den Nachmittagsunterricht (vgl. Umfang der Hausaufgaben).
  • loben die Schüler, die ihre Hausaufgaben regelmäßig gut anfertigen.
  • informieren die Eltern, ggf. auch den Klassenlehrer, bei mehrfach fehlenden Hausaufgaben.
  • lassen von Schülern ggf. ein gesondertes Hausaufgabenheft führen, das Schülern und Eltern einen besseren Überblick über die zu erbringenden Hausaufgaben liefert.
5. Entschärfung der Hausaufgabenproblematik

Um einer Überforderung der Schüler durch den Nachmittagsunterricht bzw. um einer Überfrachtung der Schüler durch zu viele Hausaufgaben entgegenzuwirken, hat das Kollegium der TKS weitere Entscheidungen getroffen:

5.1 Schulinterne, fachübergreifende Konzepte und Projekte

  • Einführung eines TKS-„Ausbildungsvertrages“ zwischen Eltern, Schülern und Lehrern, der allen Beteiligten ihre Aufgaben bewusster vor Augen führt.
  • Einführung einzelner Doppelstunden, in denen durch integrierte Übungsphasen die Hausaufgaben entlastet werden.
  • Einführung des Projektes „Schüler helfen Schülern“, das Schülern mit kurzfristigen Defiziten durch Hausaufgabenhilfen von Seiten anderer Schüler auf die Sprünge helfen soll.
5.2 Fach- und fachbereichsinterne Konzepte

Einigung aller Fachschaften, nur noch Hausaufgaben auf „bedürftige Fächer“ (vgl. die Kernfächer Mathematik, Deutsch, Fremdsprachen) zu konzentrieren und in nicht schriftlichen Fächern zurückhaltend zu sein, d. h. in der Regel keine Hausaufgaben zu erteilen.

5.2.1 Obligatorische Hausaufgaben
  • Schülerinnen und Schüler haben die Aufgabe, die Inhalte jeder Stunde in jedem Fach mit Hilfe ihrer Mitschriften, Bücher etc. nachzubereiten und Folgestunden entsprechend vorzubereiten.
  • Beim Erwerb einer Fremdsprache (und zum Teil auch im Fach Deutsch) sind das sichere Erlernen der Vokabeln (bzw. Rechtschreibung) und das Einüben grammatischer Strukturen unerlässlich für den Erfolg und müssen daher fester Bestandteil der Hausaufgaben sein.
  • Hausaufgaben erfüllen im Fach Mathematik zahlreiche Funktionen und sind daher für den Unterrichtserfolg ebenso unerlässlich. Sie umfassen grundlegende Aspekte, wie z. B. die Einübung der im Unterricht behandelten Verfahren.
5.2.2 Sporadische Hausaufgaben
  • In allen anderen Fächern werden in der Regel keine Hausaufgaben gestellt. In einigen Fällen ist es jedoch nötig, zu Übungszwecken Aufgaben zum Erwerb bestimmter Methoden-kompetenzen in die Hausaufgaben zu legen, weil eine Auseinandersetzung mit diesen Kompetenzen allein in der Unterrichtszeit nicht ausreichend ist.