Lernen durch (Ver-) Handeln

Staatenkollaps, Krieg und Gewalt – aber alles nur „im Spiel“

„Menschlich sein“ und „Mensch sein“ – dazwischen besteht noch immer ein gewaltiger Unterschied. Um zu zeigen, dass es entgegen vielerlei Behauptungen sehr schwierig und komplex ist, beides zu vereinen, hieß es an der Theodor-Körner-Schule in Bochum diese Woche: Lernen durch (Ver-) Handeln. Vier eigens dafür ausgebildete Schülerinnen und Schüler der Stufe EF (Julius Busse, Alexander Gartz, Joshua Mitlewski sowie Sarah Mohammadi) führten am Donnerstag und Freitag (21. und 22. Februar 2019) ein zweitägiges Planspiel mit 28 engagierten Mitschülern durch. Hierbei schlüpften die Jugendlichen in die Rollen von Delegierten fiktiver Länder, um gemeinsam eine Lösung für einen internationalen, der Realität nachempfundenen Konflikt zu erarbeiten.

Dieser hält die Welt in Atem! Ein Staat steht vor dem Kollaps und die Welt kurz vor einem Krieg – dies alles glücklicherweise nur „im Spiel“! Im Rahmen diverser Konferenzen und Verhandlungen hatten die Teilnehmer die Aufgabe, die Interessen ihres jeweiligen Landes knallhart zu vertreten und gleichzeitig Kompromisse einzugehen, um einen gemeinsamen Abschlussvertrag zu formulieren. Dies war nicht nur eine sehr interessante, sondern auch sehr lehrreiche Erfahrung für alle Beteiligten; erhielten sie so nicht nur einen guten Eindruck von der Bürde eines Diplomaten, sondern bekamen auch die Gelegenheit, zu realisieren, dass die Differenzen zwischen den eigenen Interessen und denen anderer nicht unüberwindbar sind, sondern ein gegenseitiges Entgegenkommen erforderlich machen.

Das Planspiel ist ein Teil einer Kampagne des Jugendrotkreuzes Westfalen-Lippe, an der sich die Theodor-Körner-Schule nun im dritten Jahr unter der Leitung der Lehrkraft Roman Brehm beteiligt. Im Frühjahr führen die sogenannten Scouts noch ein soziales Projekt durch, danach mündet dieses Engagement in der erneuten Zertifizierung als „Humanitäre Schule“ – und das ganz „in echt“.