Farbe aus Pflanzen herstellen.

 

Im Klassenraum sitzen die Schüler und Schülerinnen der Klasse 8d ruhig auf ihren Stühlen. Sie erwartet ein Projekt der Organisation Seven Gardens, was das Adventskalender Geschenk der Schule ist. Um neun Uhr morgens begrüßen die Organisatoren und Organisatorinnen die Klasse und erklären das folgende Projekt. Zunächst werden ein paar Fragen gestellt. Ein Organisator fragt die Klasse: „Was für Farben kennt ihr alles und was für Gefühle lösen sie bei euch aus?“ Eine Schülerin antwortet: „Rot, zum Beispiel löst bei mir das Gefühl der Liebe aus. Also, ich muss, wenn ich die Farbe sehe, immer daran denken!“ Eine andere Schülerin spricht: „Bei der Farbe gelb muss ich immer an Fröhlichkeit denken.“ Ein paar andere Schüler und Schülerinnen nuscheln mit ihren Freunden, melden sich jedoch nicht. „Es ist ja auch etwas schwieriger über seine Gefühle zu reden,“ meint der Organisator. Dann geht es auch schon los. Die Klasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe bleibt im Raum, die andere wandert zum Raum daneben. Die erste Gruppe wird gebeten Gruppentische für jeweils vier Personen zu bilden. Unterlagen im knalligen rot und blau werden auf den Tischen ausgelegt. Jeder Tisch bekommt eine Kiste zugewiesen. Herausgeholt werden große Holzbretter zum Schneiden. Man sieht noch  lilane und rote Kleckse und Kratzer auf ihnen. Jedes Kind bekommt ein eigenes Brett zugeteilt. Dazu kommen noch gekrümmte Wiegemesser und weiße Mörser. Julian, der Organisator, holt nun eine Plastiktüte mit Roter Beete heraus und verteilt außerdem noch Rotkohlstücke an die Kinder. „Man, riecht das schlecht“, war wahrscheinlich der Gedanke vieler Kinder und einige sprechen auch etwas Ähnliches aus. Die Kinder fangen an, den Rotkohl mit dem Wiegemesser an beiden Händen zu schneiden. „Es ist sehr mühsam, aber die Stückchen werden immer kleiner“, sagt eine Schülerin. Im nächsten Schritt kommt der zerkleinerte Rotkohl in den Mörser. „Das ist verdammt anstrengend“, ist die Aussage vieler Schüler und Schülerinnen. Am Ende des Mörserns sieht der Rotkohl nur noch wie eine matschige Pampe aus. Diese Pampe wird folgend mittig auf ein Tuch gelegt. Dies tun alle mit ihren Händen. Im Endeffekt hat jeder lilane Farbe an Händen kleben. Das Tuch nehmen sie an den vier Ecken und drehen es, damit der Rotkohl zu einer Knolle wird. Dadurch pressten sie den Saft heraus und alles fällt auf einen weißen Pappteller. Und fertig! Die Farbe ist hergestellt. Aber das ist natürlich noch nicht alles. Jedem wird ein Stück Zitrone zugeteilt. Dieses Stück wir gepresst und dadurch, dass die Tropfen in die Rotkohlpflanze gelangen, ändert sie sich von dunkellila zu neonpink. „Das sieht echt cool aus,“ spricht ein Mädchen. Aber Pink reicht noch nicht! Mit Backnatron verändert man die Farbe erneut. Diesmal zu einem blau oder türkis. Mit all diesen verschiedenen Farben kommt der Auftrag ein Bild über die jeweils eigene Lieblingsstelle des Schulhofs zu malen. Die Gruppe beginnt fleißig zu malen. Ihr fertiges Bild legen sie auf die Fensterbank zum Trocknen. Währenddessen führen alle nochmal den gleichen Versuch durch. Diesmal aber mit Roter Beete. Es entsteht somit ein blutiges rot. In der Zwischenzeit verändert sich die Farbe auf den Bildern. Sie wird hellblau und helllila. Die Gruppe versucht eine Erklärung dazu zu finden. Dies gelingt ihnen jedoch nicht. Der Organisator Julian schreitet Ihnen zur Hilfe. Die Erklärung hat etwas mit den pH– Werten der verschiedenen Stoffe zu tun. „Durch den pH–Wert des Papiers verändert sich auch die Farbe“, erklärt Julian. Mit allen verschiedenen Farben kommt der letzte Auftrag, ein Bild in der Tischgruppe, von seinem Traum Schulhof zu malen. Und das auf pH–neutralem Papier. Dadurch entstehen äußerst gelungene Bilder. Zum Schluss trifft sich die ganze Klasse wieder gemeinsam. Der Organisator, Julian, hält eine Präsentation über die verschiedenen Ziele, die mit dem Projekt zu erreichen sind.

„Das war ein interessanter Tag!“ sagen die Schüler und Schülerinnen.